Wir feiern 10-Jähriges!

Ein eigenes Unternehmen gründen? Na klar! Für unsere Gründer Matthias Brucke und Michael Kalt wurde das am 13.6.2013 zur Realität – und das Projekt heißt seither embeteco. 

Beide kannten sich schon vor der Gründung und arbeiteten bereits gemeinsam an einigen Projekten, bevor sie diese wichtige Entscheidung für sich trafen. Matthias arbeitete vor embeteco zu 50% beim OFFIS und füllte die anderen 50% seiner Zeit mit seiner freiberuflichen Tätigkeit. Michael war, nach einer Bankausbildung und einem abgeschlossenen Informatik-Studium in Bremen, lange im IT-Großkundenvertrieb tätig und ist seit 2000 selbständig. Schnell wurde den beiden bei ihren gemeinsamen Projekten klar, dass sie ihren beruflichen Topf bzw. Deckel gefunden hatten und der Weg ins Unternehmertum von nun an gemeinsam weitergehen sollte. 

Lasst uns doch mal hören, was die beiden aus 10 gemeinsamen Jahren embeteco zu erzählen haben und was andere Neugründer vielleicht von ihnen lernen können: 

Matthias Brucke & Michael Kalt, Gründer und Gesellschafter von embeteco

Vor 10 Jahren habt ihr embeteco gemeinsam gegründet. Ein großer Schritt. Verratet uns doch einmal, was ihr rückblickend betrachtet genauso noch einmal machen würdet? 

Matthias (lacht und zögert nicht lange mit der Antwort): Ich würde es genauso wieder machen, mit Michael zusammen eine Firma zu gründen. Wir ergänzen uns super, da ich eher ein schnell begeisterungsfähiger Mensch bin, der (vermeintlich) gute Ideen sofort umsetzen möchte und am liebsten direkt losmarschiert. Da ist ein Korrektiv wie Michael, der die Dinge erst mal in Ruhe analysiert und mich dann auch mal davon abhält, Quatsch zu machen, extrem wichtig. 

Michael ergänzt: Stimmt, das passt einfach bei uns! Ich würde unsere gemeinsame Entscheidung, den spannenden Bereich der Software-Entwicklung in Förderprojekten und somit eine hauseigene kleine Entwicklungsabteilung, die Prototypen bauen kann, ganz genau so wieder entscheiden. Wichtig ist mir auch zu erwähnen, dass die Idee und Umsetzung der Gründung auch von unserem Knut, der von Anfang an bei embeteco beschäftigt ist, mit begleitet und aktiv unterstützt wurde. 

Und was würdet ihr heute rückblickend betrachtet anders machen? 

Michael: Das kann ich gut für uns beide beantworten, denn Matthias und ich sind uns über die folgende Fehlentscheidung im Nachhinein sehr einig: Als wir embeteco gegründet haben, wollten wir „embedded-systems-Entwicklung“ ins Angebotsspektrum aufnehmen und haben deshalb einen Gesellschafter mit Verbindungen zu Indischen Hard- und Software-Entwicklern in Bangalore aufgenommen. Es stellte sich allerdings in kürzester Zeit heraus, dass dieses Geschäftsfeld nicht zu uns passt. Der aufgenommene Gesellschafter ist dann auch recht schnell einvernehmlich wieder ausgestiegen, aber dies war für alle schwierig.  

Matthias ergänzt: Absolut richtig, Michael und ich möchte noch für andere Gründer anmerken, dass es schon Sinn macht, intensiv über das eigene Angebotsspektrum und die dazu passenden Gesellschaftervorstellungen im Vorfeld einer Gründung intensiv nachzudenken. Es kommt dann zwar immer anders, als man denkt und man muss flexibel sein, aber eine tiefere Analyse, auf welche Art von Geschäft man Lust hat und vor allem, worin die Wertschöpfung des Unternehmens und damit die Ausrichtung besteht, sollte man schon vorher machen. 

Wie schwierig ist für euch der Spagat zwischen der Verantwortung als Gründer und gleichzeitig Teil der Mitarbeitenden zu sein? 

Matthias: Das ist natürlich nicht immer einfach, denn zum einen war einer meiner Beweggründe selbst Unternehmer zu werden, meine Projekte selbst umzusetzen und nicht nur die Vorbereitung dafür zu managen, aber dennoch wollte ich im Team arbeiten und Dinge abgeben können, in denen andere einfach besser sind. Ich bin nach wie vor intensiv am Tagesgeschäft der Firma beteiligt, aber genauso gern und intensiv bin ich auch derjenige, der Projekte akquiriert und diese dann zum Teil auch als Teammitglied umsetzt und selbst entscheiden kann, was der nächste Schritt ist. Ich bin sehr froh, dass ich diesen Spagat nicht allein meistern muss und dafür den perfekten Compagnon an meiner Seite habe. Was denkst du dazu, Michael? 

Michael: Ich stimme dir zu und ab und zu kann es schon mal herausfordern sein all die Tätigkeiten, die bei 19 fest angestellten Mitarbeiter:innen anfallen selbst zu managen und darüber hinaus auch in der Verantwortung für die Schaffung einer positiven Firmenkultur, in der es Spaß macht mitzuwirken, zu stehen. Man muss dafür auf jeden Fall agil unterwegs sein und ich würde sagen, dass wir das bisher ziemlich gut zusammen meistern. 

Was denkt ihr: was hat die Gründung von embeteco in der Welt bewirkt?   

Matthias (bei dieser Frage sind sich beide schnell einig): Evtl. haben wir nicht die ganze Welt geändert, aber ich denke schon, dass wir als embeteco für einige Leute oder Organisationen die Welt ändern konnten. Zum Beispiel haben wir im Rahmen unserer Betreuung von Innovationsnetzwerken viele Mittelständische Unternehmen bei deren Innovationen begleitet und dadurch geholfen, dass Arbeitsplätze geschaffen oder gesichert worden – das war gerade in der Corona-Zeit sehr wichtig, denke ich. Wir haben den Antrag und das Konsortium für das Oldenburger Projekt ENaQ massiv mitgestaltet, so dass wir hier in der Region im Thema Smart City sehr gut aufgestellt sind. Und ich habe neben meinem Job bei embeteco ja noch einige ehrenamtliche „Hobbies“ (wie Michael das nennt), wie zum Beispiel einen Vorstandsposten in der Charta der digitalen Vernetzung oder die Leitung der Kommission Innovation und Förderprogramme beim Bundesverband der mittelständischen Wirtschaft. Da kann man dann schon Einfluss darauf nehmen, welche Themen diskutiert werden.    

Michael: Richtig, wir wollen unsere Themen auch weiterhin anstoßen und die Welt besser machen und genau dafür sind deine „Hobbies“ sehr wichtig (lacht er). Und vielleicht haben wir im Laufe der Zeit auch im Kleinen oder bei uns selber etwas bewirkt, indem wir unseren Mitarbeitenden durch eine gute Firmenkultur und mit innovativen Themen ein berufliches Umfeld mit einer echten Sinnerfüllung bieten konnten und können.

Ein Ausblick: Welche Ziele setzt ihr euch für die nächsten 10 Jahre embeteco?  

Michael: Ich würde mit embeteco in den nächsten 10 Jahren gerne organisch entsprechend der Auftragslage wachsen. So auf etwa 30-40 Leute. Und natürlich immer ganz vorne bei den innovativen Zukunftsthemen dabei zu sein. 

Matthias: Ich zitiere gerne den deutschen Physiker und Schriftsteller Georg Christoph Lichtenberg, der sagt: „Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser wird, wenn es anders wird; aber so viel kann ich sagen, es muss anders werden, wenn es gut werden soll“.  Schaut man in die Welt und die aktuellen Herausforderungen z.B. durch den Klimawandel, kann ich nur sagen: Wir sind noch nicht fertig, wir müssen noch viel ändern und unsere Fähigkeit, Komplexität unter Ungewissheit zu beherrschen und dabei mutig und mit Spaß Innovationen konkret zu ermöglichen hilft uns und unseren Partnern dabei oder, wie der Lateiner sagen würde: embeteco vivat crescat floreat, ad multos annos.