ZIM Netzwerk
Das Netzwerk ITC
Der demographische Wandel führt zu einer steigenden Anzahl pflegebedürftiger Menschen in Deutschland. Damit steigt auch der Bedarf an Pflegekräften. Es gibt bereits heute einen erheblichen Fachkräftemangel in der Pflege, der im kommenden Jahrzehnt deutlich zunehmen wird. Bereits heute führt dies zu einer chronischen psychischen und physischen Überlastung des Personals und damit auch zu einer Verschlechterung der Patientenversorgung. Gleichzeitig ist zu beobachten, dass Ansätze zur Effizienzsteigerung, bspw. durch Automatisierung und Entlastung der Pflegekräfte, bisher die sozialen Aspekte und die tatsächlichen Bedarfe der zu Pflegenden nicht angemessen berücksichtigen. Neben vielen weiteren Initiativen (z. B. Professionalisierung der Pflege, Aufbau von Sorgegemeinschaften) wird dem Einsatz von neuen Technologien ein zentrales Potenzial zugesprochen, Pflegearbeit zukünftig wirksam zu unterstützen, zu entlasten und zu vernetzen. Die Bedeutung von digitalen, innovativen Technologien für die ambulante und stationäre Pflege wird insbes. in der aktuellen Corona-Zeit deutlich, da die Gefahr besteht, ältere, kranke und beeinträchtige Menschen medizinisch und pflegerisch nicht ausreichend versorgen zu können. Das im Dezember 2019 beschlossene Gesetz für eine bessere Versorgung durch Digitalisierung u. Innovation (DVG) verstärkt die Nutzungsmöglichkeiten digitaler Innovationen zur Sicherstellung bzw. Erhöhung der Versorgungsqualität. Große Betreiber arbeiten bereits an Lösungen, bei mittelständischen Marktteilnehmern besteht aber ein dringender Handlungsbedarf.
Das Netzwerk ITC initiiert die Entwicklung von technischen Innovationen zur Realisierung technologieunterstützter Dienstleistungen und Prozesse zur Unterstützung von Unternehmen der Pflegebranche. Ein Beispiel für solche Anwendungen ist die Telepflege unter Nutzung digitaler Plattformen. Die Telemedizin als Teil des Gesundheitswesens (VDE-AR-M3756-1) bezeichnet die Diagnostik und/oder Therapie unter Überbrückung einer räumlichen oder zeitlichen Distanz zwischen Ärzten und Patienten mittels Telekommunikation. Digitale Plattformen bieten hierbei die Schnittstellen zwischen den Beteiligten u. ermöglichenden einen direkten Datenaustausch, um bessere Prozesse u. neue Geschäftsmodelle zu realisieren.
Mit Hilfe der FuE-Projekte von ITC sollen neue innovative Produkte und Verfahren entwickelt werden, welche eine vernetzte, kooperierende und räumlich verteilte Koordination der Akteure in der Pflege ermöglichen bzw. unterstützen. Es sollen modernste IKT-Technologien (Virtuelle Kommunikation, MR, sichere Architekturen, Platform as a Service, KI, Pflege-Robotik, etc.) für das digitale Angebot umgesetzt werden, um telemedizinische Dienste erfolgreich zu realisieren.
Das operative Ziel des Netzwerks besteht darin, durch FuE-Projekte innovative Produkte zu entwickeln, die Pflegedienste in ihrer Digitalisierung unterstützen und Pflegefachkräfte bei der Arbeit entlasten. Die dazu notwendigen FuE-Aktivitäten werden in enger Kooperation zwischen den beteiligten Unternehmen und den Forschungseinrichtungen erbracht, um einen Technologie- und Wissenstransfer zwischen diesen erfolgen zu lassen. Durch diesen Austausch werden innovative, mittelstandgeeignete und marktfähige Produkte sowie neuartige Dienstleistungen entstehen.
Ansprechpartner:
Jana Tessmer
Innovationsmanagerin, ZIM
Jana Tessmer ist technikaffine Sozialwissenschaftlerin. Als Wissenschaftliche Mitarbeiterin arbeitete sie an verschiedenen Hochschulen in Deutschland. In Forschungsprojekten unterschiedlicher Förderlinien. Sie erforschte die Nutzungsqualität von Technologien vorrangig im Gesundheitswesen. Zuletzt tätig im Feld der assistiven Technologien; zur Untersuchung von Mensch-Roboter-Interaktionen. Seit Februar 2021 ist Jana Tessmer als Netzwerkmanagerin bei embeteco angestellt. Zuständig für die Netzwerke “Innovation, Technology & Care” sowie “Evolutionäre Arbeitssysteme”.